Tour de France 2023
Juni 2023
Bonjour Le Tour! Es ist wieder so weit, die Tour de France und damit das größte jährlich stattfindende Sportevent der Welt startet. Die 110. Ausgabe der Tour de France beginnt am 1. Juli im spanischen Baskenland, einer der radsportverrücktesten Regionen weltweit. Auf der dritten Etappe befährt das Peloton erstmals französischen Boden, den es bis zum Finale in Paris nicht mehr verlässt. Wie bereits seit 1975 wird der Sieger nach 3400 Kilometern auf den Champs-Elysées in Paris gekürt.
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BORA – hansgrohe / Sprintcycling
BORA – hansgrohe / Matthis Waetzel
BORA – hansgrohe
Ein Blick voraus und einer zurück
Vom Start weg wird es richtig zur Sache gehen. Schon die ersten beiden Etappen sind recht hügelig und bieten das Potenzial, direkt einen Unterschied zu machen. Die Etappen 5 und 6 führen durch die Pyrenäen. Anschließend geht in es Richtung Zentralmassiv, wo mit der Bergankunft am geschichtsträchtigen Vulkan Pyu de Dôme eines der absoluten Highlights der diesjährigen „Grand Boucle“ wartet. Nach weiteren eher welligen Etappen stehen die Alpen auf dem Plan. Am 19. Juli wartet dort die Königsetappe mit 5.400 Höhenmetern und dem höchsten zu überquerenden Punkt der diesjährigen Ausgabe, dem Col de la Loze, mit einer Höhe von 2.264m. Und nach den Alpen ist die Tour noch nicht vorbei. Der krönende Abschluss findet in den Vogesen statt: Am vorletzten Tag geht es stetig auf und ab. Hier wird entschieden, wer der Sieger der Tour de France 2023 sein wird. Er darf sich tags darauf im gelben Trikot in Paris feiern lassen.
Bereits 1903 wurde die Tour de France zum ersten Mal ausgetragen. Damals noch als eine Promotionaktion für das Magazin „L’Auto“, dem Vorgänger der heutigen „L’Equipe“. Sechs Etappen mit insgesamt 2.428km galt es damals in 19 Tagen zu bewältigen. Seit 1919 fährt der Gesamtführende im gelben Trikot. Das hatte der damalige Renndirektor Henri Desgranges so beschlossen, damit dieser Fahrer besonders leicht zu erkennen ist. Ihm zu Ehren wird heute noch der Sonderpreis „Souvenir Henri Desgrange“ vergeben. Er geht an den Fahrer, der den höchsten Punkt einer jeden Ausgabe als erstes überquert. 1933 wurde erstmals der beste Bergfahrer gekürt und seit 1975 wird dieser mit dem gepunkteten Trikot ausgezeichnet. Das Grüne Trikot für den Sieger der Punktewertung kam im Jahr 1953 hinzu. Das in jeder Hinsicht jüngste Trikot ist das weiße, welches der beste Fahrer in der Gesamtwertung unter 25 Jahren trägt.
Das BORA - hansgrohe Line-up
30 Radprofis aus 15 verschiedenen Ländern – ein Team. „Teamwork makes the dream work“ – das gilt auch im Radsport. Auch wenn nur ein Fahrer als Erster über die Ziellinie fährt, ist ein Sieg ein Teamerfolg. Ohne die Helfer, die Windschatten bieten, Trinkflaschen holen, die Konkurrenz in Schach halten und den Sprintern den Sprint anfahren, kann man im Radsport nicht gewinnen.
Zusammenhalt wird im BORA - hansgrohe Team großgeschrieben. So ist die Band of Brothers stetig gewachsen, besser und erfolgreicher geworden. 2010 noch unter dem Namen „Team NetApp“ in der 3. Liga gestartet, ist das Team 2017 in die erste Liga aufgestiegen. Bereits zwei Jahre später hat man sich mit insgesamt 47 Siegen zum zweitbesten Team der WorldTour gemausert. Zur Saison 2022 legte BORA - hansgrohe sowohl bei der Verpflichtung von Neuzugängen als auch bei der Renntaktik den Fokus auf Etappenrennen und somit auf die Gesamtklassement-Spezialisten. Was als langjähriger Prozess verstanden wurde, führte gleich in der ersten Grand Tour, dem Giro d’Italia, zum Erfolg. Jai Hindley fuhr nicht nur das erste Grand Tour Podium für BORA - hansgrohe ein, sondern triumphierte auf ganzer Linie und durfte in der Arena di Verona im begehrten Maglia Rosa jubeln. Erfolge zu feiern ist schwer, diese zu bestätigen ist noch schwerer. So steht die Saison 2023 unter dem Motto „das Erreichte bestätigen“ – ein weiteres Grand Tour Podium steht auf der Team-Wunschliste. Parallel sollen sich die jungen Talente weiter in der Weltklasse etablieren.
In diesem Jahr starten 22 Teams mit jeweils 8 Fahrern bei der Tour de France. Es gibt Spezialisten für Sprintetappen, gute Kletterer und Allrounder. Für das Gesamtklassement steht Jai Hindley am Start. Bei den Sprints baut man auf Jordi Meeus. Außerdem stehen zum Beispiel mit Bob Jungels, Nils Politt und Patrick Konrad starke Fahrer im Aufgebot, die schon bewiesen haben, dass sie immer wieder für Etappensiege auf dem allerhöchsten Niveau zu haben sind.
Zur Feier der zehnten Teilnahme der Band of Brothers an der Tour de France, wurde für 2023 eine limitierte Sonderedition des Trikots designet, die jede einzelne dieser zehn Teilnahmen aufgreift: Auf dem Trikot, das in einem helleren Grünton erstrahlt, sind alle Fahrer verewigt, die in den letzten zehn Jahren für BORA - hansgrohe an der Tour teilgenommen haben. Gleichzeitig wird die Tour de France selbst mit einem Druck im Kragen gewürdigt. Zum Start der Tour wird das Team in diesem Sondertrikot fahren.
Emanuel Buchmann
Emanuel Buchmann ist bei BORA - hansgrohe Profi geworden. Er spricht zumeist nicht viele Worte, sondern lässt lieber Taten sprechen und zeigt auf dem Rad, was er drauf hat. Bei der Tour de France 2019 haben ihm dank seiner ungeheuren Konstanz über 21 Etappen in Paris nur wenige Sekunden gefehlt, um das Podium zu erreichen. 2023 steht er nun zum siebten Mal am Start der Tour de France und wird vor allem als Helfer am Berg für Jai Hindley gefordert sein.
Marco Haller
Der sympathische Kärtner kam 2022 zum Team und ist eine der Allzweckwaffen der Band of Brothers. Ob Sprintankünfte oder schwere Klassiker, Marco weiß als selbstloser Helfer auf fast jedem Terrain zu überzeugen. Umso größer war die Freunde, als er bei der Tour of Norway im Mai 2022 nach sieben Jahren wieder ein Rennen gewann! Mit seiner offenen inspirierenden Art, der Hingabe und Leidenschaft für den Radsport und der vielen Interessen abseits davon (Eishockey, Fußball, Golf, Kulinarik, Hunde, Musik, Reisen) passt er perfekt in die Band of Brothers.
Jai Hindley
Zur Saison 2022 zum Team gekommen, hat der Australier schon in seinen ersten Rennen bewiesen, dass er bei Rundfahrten als Kapitän glänzen, aber auch für andere im Team am Berg Tempo machen kann. Im Mai 2022 ging Jai als Anführer eines furios fahrenden Teams voraus, gewann zunächst eine schwere Bergetappe und am Ende verdient wie überzeugend die Gesamtwertung des Giro d’Italia. Es war der erste Grand Tour Sieg für BORA - hansgrohe! Bei der Tour geht er nun als alleiniger Kapitän an den Start und man darf gespannt sein, ob der Liebhaber der italienischen Küche auch in dieser Rundfahrt wieder glänzt und erneut alle anderen überstrahlt.
Bob Jungels
Der mehrmalige luxemburgische Meister im Straßenrennen und Zeitfahren kam zur Saison 2023 ins Team und schätzt vor allem die fokussierte Arbeitsweise in den Bereichen Technik und Ernährung sowie die familiäre Atmosphäre innerhalb der Band of Brothers. Dabei ist Bob ein echtes Multitalent. Auf dem Rad überzeugt er in Rundfahrten, gewinnt schwere Bergetappen und Klassiker sowie den Kampf gegen die Uhr. Aber auch abseits des Radsports ist er ein Mann mit vielen Facetten. Er spricht sieben Sprachen, steht gerne in der Küche, besitzt einen Dackel, hat eine Vorliebe für guten Wein und schnelle Autos.
Patrick Konrad
Im August 2014 kam der gebürtige Niederösterreicher zunächst als Stagiaire („Testfahrer“) zum damaligen Vorgänger von BORA - hansgrohe. Seitdem hat er sich enorm entwickelt und ist immer wieder gut für einen Top-10-Platz bei Rundfahrten. Bei der Tour de France wurde er bisher viermal als bergfester Edelhelfer eingesetzt. Dass er auch mehr kann, bewies der Hobbykoch mit Liebe zur österreichischen Küche schon mit den Plätzen 7, 8 und 16 in der Gesamtwertung beim Giro d’Italia sowie 2021, als er als Solist die 16. Etappe der Tour de France gewann. So dürfte neben dem Support für Kapitän Jai Hindley genau das auch in diesem Jahr das erklärte Ziel für „Koni“ sein.
Jordi Meeus
Das 24-jährige Sprinttalent aus Belgien ist seit 2021 im Team und wusste direkt zu überzeugen. Einem starken vierten Platz bei Nokere Koerse ließ er einen Etappensieg und einen Tag in Gelb bei der Ungarn-Rundfahrt folgen, ehe er bei den exzellent besetzten Belgischen Meisterschaften als Vierter das Podium nur knapp verpasste. Bei BORA - hansgrohe schätzt der 190 cm große Flame besonders das familiäre Umfeld in Kombination mit den sportwissenschaftlichen Herangehensweisen. 2023 gibt er seine Premiere bei der Tour de France und wird versuchen, bei den Sprintankünften ganz vorne mitzumischen.
Nils Politt
Nils kam zur Saison 2021 zum Team und ist vor allem auf die schweren Frühjahrsklassiker spezialisiert. Der 29-jährige Kölner, der auf dem Kopfsteinpflaster von Paris-Roubaix schon Zweiter und Siebter wurde, bringt eine enorme Power aufs Pedal und kann mit Ausnahme vom Hochgebirge vielseitig eingesetzt werden. Die 2023er-Ausgabe der „Großen Schleife“ wird dabei seine siebte Tour de France in Folge werden. Der 192 cm große Politt, dank seiner langen Hebel in der Trainingsgruppe auch „Giraffe“ genannt“, wird für BORA - hansgrohe in den Wind gehen, aber vielleicht auch in Fluchtgruppen sein Glück versuchen.
Danny van Poppel
2022 als Anfahrer für Sam Bennett geholt, macht der Niederländer, dessen Eltern auch Radprofis waren und der wie sein Bruder und Cousin in der WorldTour unterwegs ist, nahtlos dort weiter, wo er 2021 aufgehört hatte. Ob einen Sprint anfahren oder selbst durchziehen, Danny ist ein zuverlässiger Lieferant von Top10-Platzierungen bei Sprints und Klassikern. Australien-Liebhaber Danny, der sich auch in der Küche immer wieder an neuen Herausforderungen versucht, steht vor seiner fünften Tour de France, nachdem er seine erste bereits im zarten Alter von 19 Jahren erleben durfte.