Wir feiern die Bärlauchsaison
Im Frühling herrscht kurz Bärlauchsaison – dann können Sie die Pflanze auch regional selbst sammeln. Doch wie unterscheidet sich Bärlauch vom giftigen Maiglöckchen? Wann pflanzen und ernten Sie die Lauchart am besten und wie bereiten Sie sie schmackhaft zu und konservieren Sie?
Die Vielfältigkeit des Bärlauchs
Bärlauch (botanisch „Allium ursinum“) ist ein wildes Lauchgewächs, das an Knoblauch erinnert und auch so riecht. Daher nennen ihn viele „Waldknoblauch“. Die langen Blätter sind oval, auf der Unterseite etwas heller, sie schmecken leicht scharf und sehr aromatisch. Die Blüten erinnern an weiße Sterne.
Besonders beliebt ist Bärlauch als Gewürz, doch auch in der Naturheilkunde findet er Verwendung. Der gern als „Hexenzwiebel“ betitelte Bärlauch gilt als sehr mineralstoff- und vitaminreich und soll unter anderem die Verdauung unterstützen und zur Linderung von Erkältungen beitragen. Er enthält viel Vitamin C, Calcium und Kalium.
Glücklicherweise ist der Bärlauch nicht giftig. Doch es gibt einen triftigen Grund für den weitverbreiteten Trugschluss: Bärlauch ähnelt dem Maiglöckchen und das ist giftig. Wer die Wälder auf Sammeltour durchstreift, sollte den Unterschied zwingend kennen, denn die Pflanzen sehen sich sehr ähnlich.
Wo und wann Sie Bärlauch sammeln können
Das Wildkraut aus dem Wald kommt aus Europa und findet sich auch im asiatischen Norden. Anders als viele andere Gewächse fühlt sich Bärlauch an schattigen und feuchten bis humosen Plätzen am wohlsten – bspw. im Unterholz und in der Nähe von Bächen.
Im Frühjahr hat Bärlauch Saison: Die Blütezeit dauert von Mitte März und bis Ende Mai, doch je früher Sie die mehrjährige, winterharte Pflanze pflücken, desto aromatischer schmeckt sie. Vor allem Laub- und Auenwälder sind gute Orte, wenn Sie Bärlauch in Deutschland in freier Natur sammeln wollen.
Bärlauch breitet sich unter günstigen Bedingungen gerne aus. Möchten Sie ihn pflanzen, bieten sich schattige Plätze wie die Nordseite des Hauses an – im Garten ebenso wie auf dem Balkon. Auch unter Laubbäumen kann er gut wachsen. Kein Frost in Sicht? Dann ab in die Erde mit den Jungpflanzen oder Zwiebeln.
Tipp: Den Standort für Ihren Bärlauch sollten Sie stets feucht halten, denn nur so kann er gedeihen. Pro Pflanze sollten Sie außerdem maximal die Hälfte der Bärlauchblätter ernten – vorzugsweise unten am Stiel.
Von Saucen bis Pesto: So lecker ist Bärlauch
Es gibt viele Rezepte mit Bärlauch, doch zu den typischen Leckereien zählen diese:
- Pesto
- Aufstrich und Quark
- Butter, Salz und Öl
- Saucen und Dips
- Blüten im Salat
- Spätzle und Knödel
Der Klassiker in der Bärlauchzubereitung ist das Pesto – dieses passt nicht nur zu klassischen Nudeln, sondern auch zu Pastalternativen aus Hülsenfrüchten oder Pseudogetreide. Wenn Sie Bärlauch zu Pesto verarbeiten, machen Sie das Kraut zudem länger haltbar. Damit er sein volles Aroma entfalten kann, sollten Sie Bärlauch jedoch so frisch wie möglich genießen, denn erhitzt oder getrocknet verliert er seinen intensiven Geschmack. Bei einer ertragreichen Ernte kann der Bärlauch auch eingefroren werden – so können Sie ihn konservieren und später zuzubereiten.