Runde Sache – kurvige Möbel und Küchen
Die Zeiten klarer Ecken und Kanten sind vorbei. Stattdessen bieten die aktuellen organischen Formen und kurvigen Designs in Küchenmobiliar und -deko ein neues und v.a. weiches Wohngefühl. Was hat es mit dem „Curved Furniture“-Trend auf sich? Und wo liegt sein Ursprung?
Credits: Brickhouse photography
Die lange Tradition organischer Formen
Die Geschichte der Inneneinrichtung liefert viele Beispiele für runde, kurvige und organische Formen. Schon im Barock und Rokoko waren geschwungene Linien und ausladende Rundungen in Mobiliar, Stuck und Dekoration sehr beliebt. Sie standen sinnbildlich für den mondänen Lebensstil einer gehobenen Klasse, die sich die großzügige Gestaltung der eigenen Wohnräume bspw. mit üppigen Polstermöbeln leisten konnte.
Während die organische Form im Barock noch etwas Verspieltes und Überladenes hatte, zeigte sie sich im Jugendstil und schließlich im Art déco schlichter und geometrischer. Hier wurden runde und ovale Formen gerne mit klaren, kantigen Linien kontrastiert – eine Kombination, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Nach einer durch das Bauhaus geprägten Phase der nüchternen Formen, tauchte das kurvige Design in den 1970er-Jahren erneut auf.
Natürlichkeit und Harmonie in deiner Küche
Aktuell hat sich der Trend zu organischen Formen im Wohnbereich wieder durchgesetzt - und dafür gibt es viele Gründe: Die runden Formen haben eine natürlichere und gemütlichere Wirkung als gerade Linien und rechte Winkel. Sie entsprechen den Formen, die du auch in der Natur wiederfindest. Dadurch fühlst du dich mit runden Möbeln und Dekoration quasi auf „natürliche Weise“ besonders wohl.
Einen harmonischen Gesamteindruck in der Wohnung herzustellen, ist gar nicht so einfach. Abgerundete Ecken, kreisrunde Elemente und fließende Formen haben eine besonders entspannende Wirkung, wenn das angesagte „Curved Furniture“ (die kurvigen Möbel) mit natürlichen Farbtönen wie Cremeweiß und Erdtönen, gepaart bzw. mit Materialien wie Holz, Baumwolle, Wolle und Naturstein kombiniert wird.
Auch die Küche als Ganzes kannst du rund und den oben genannten Tipps entsprechend gestalten – entweder als besonders kommunikative Kochinsel oder durch das Abrunden von einzelnen Kanten bei Küchenschränken. Der Grad der Rundung kann dabei individuell gewählt, das Anstoßen beim Hantieren in der Küche verhindert werden. Platz verlierst du damit keinesfalls, denn da die meisten Teller ohnehin rund sind, lassen sie sich optimal in die runden (Hoch-) Schränke einräumen.
Gestalte dein Zuhause im kurvigen Trend
Du hast Lust, mehr Rundungen in deinen Wohnbereich zu bringen? Hier sind ein paar Tipps für dich:
- Naturfarbene Sessel mit runden Sitzflächen und Sofas mit abgerundeten Lehnen bringen Ruhe und Harmonie in dein Wohnzimmer.
- Du hast bereits ein kantiges Sofa? Ein kreisrunder Couchtisch oder ein kultiger Nierentisch bringen einen ausgleichenden Kontrast.
- Verwende stylische Accessoires wie runde Teppiche und Kissen, kugelförmige Leuchten, oder organisch geformte Vasen.
- Kontrastierungen lassen die organischen Formen dynamisch wirken. Kombiniere also runde mit geraden Formen.
- Naturtöne und Naturmaterialien passen wunderbar zum Trend der organischen Formen.
Was im Barock und Art déco beliebt war, funktioniert bis heute: Der aktuelle Trend der kurvigen Formen bringt Sinnlichkeit und Harmonie in dein Zuhause. Es reichen bereits kleine Accessoires und Akzente, um diese Wirkung für dich zu nutzen.