Küchen-Neuinterpretation der Dreißigerjahre

Küchen-Neuinterpretation der Dreißigerjahre

Diese Küche ist eine Klasse für sich. Dem Küchenplaner gelang es, einen harmonischen Optik-Dreiklang aus Marmor, Holz und Metall zu schaffen, der sich an dem Stil und den Proportionen der Architektur orientiert. Wie von selbst fügt sich die Küche in den Kontext der Penthouse-Wohnung ein. Sie nimmt den Charme des Altbaus aus den 1930er Jahren, der nur wenige Kilometer vom Comer See entfernt liegt, auf und interpretiert ihn auf eine ganz eigene Art und Weise neu.

Fotocredit:

Küchendesign: Turati Cucine SRL, www.turaticucine.it

BORA X Pure Induktionskochfeld mit integriertem Kochfeldabzug

Fotos: Lorenzo Tagliabue

Als das junge Paar die Penthouse-Wohnung zum ersten Mal besichtigte, war sie in keinem guten Zustand. Dennoch erkannten die beiden sofort das Potenzial, das in dem Gebäude aus den 1930er Jahren, nur wenige Kilometer vom Comer See entfernt, steckte. Hohe Räume, elegante Zierprofile an den Wänden, altes Fischgrätparkett und eine atemberaubende 360-Grad-Aussicht auf die Berge und die Skyline von Mailand in der Ferne waren überzeugende Argumente. Sie kauften die 208 Quadratmeter große Wohnung und machten sich an die Sanierung. Dabei kam ihnen ihr Beruf zugute: Beide sind im Bereich Design tätig und haben daher ein Auge für Stil und passende Materialien.

Altes bewahren, Neues schaffen

Bei der Sanierung legten sie Wert auf den Erhalt der bauzeitlichen Substanz. Sie modernisierten behutsam, ohne die Besonderheiten des alten Gemäuers zu übertünchen. Das Zentrum der Wohnung bildet ein rund 35 Quadratmeter großer Raum mit achteckigem Zuschnitt, hohen Decken und Stuck an den Wänden. Die Eigentümer lieben es zu kochen und Freunde zum Essen einzuladen. Klar, dass sie in diesen Raum im Mittelpunkt der Wohnung die Küche mit Essbereich platzierten. Entsprechend wichtig war ihnen auch die Gestaltung der Küche, die sie in die Hände von Marco Turati und seinem Küchenstudio Turati Cucine in Meda legten.

Modern mit Reminiszenz an vergangene Zeiten

„Die Idee zum Design der Küche entstand in der Absicht, die Wohnung modern einzurichten, ohne den Kontext des Hauses zu stören“, erzählt Marco Turati. So kombinierte er moderne und minimalistische Linien mit edlen Materialien und Oberflächen, die an den Wohnstil aus dem Baujahr des Gebäudes erinnern. „Diese Mischung verleiht der Küche Charme und Eleganz und schafft eine warme und raffinierte Atmosphäre“, sagt er.

Wie für den Mid-Century-Style üblich, der in den Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts seinen Auftakt nahm, spricht die Küche eine reduzierte, aber dennoch sehr sinnliche Formensprache. Eine lebendig gemaserte Keramikplatte mit Marmoreffekt sitzt auf einem Inselkorpus mit einer Kupfermetallic schimmernden Lackoberfläche, deren rötlich-metallischer Glanz sich in den Barstühlen wiederholt. Die grünliche Marmoroptik wiederum findet ihre Wiederholung in der Küchenzeile daneben. Wie ein Passepartout rahmen die dunklen Walnussfronten der Küchenmöbel die mit dem keramischen Marmor ausgekleidete Nische ein.

Technik in edlem Designkleid

In dem edlen Materialien-Verbund versteckt sich zudem eine durch und durch moderne Küchentechnik. In der Kochinsel etwa befindet sich ein BORA X Pure Kochfeld mit leisem und leistungsstarkem Dunstabzug nach unten. Das Kochfeldsystem ist nahtlos in die Platte eingelassen, weshalb es fast zu verschwinden scheint. „Wir wollten keine von der Decke hängende Dunstabzugshaube“, erläutert Marco Turati die Entscheidung pro BORA. „Diese hätte die Marmorverkleidung der Küchen und das Volumen der Wand verdeckt. Wir aber wollten die Küche völlig offen gestalten – ohne strukturelle oder optische Hindernisse.“ Weil die Bewohner gern mit Gästen kochen, drehte der Küchenplaner die Kochzone in Richtung der Hocker und des großen Esstischs vor der Kücheninsel. Sein Fazit: „So bleibt der ganze Raum gesellig und man kann mit jedem ins Gespräch kommen.“