Industrial Design im denkmalgeschützten Landhaus
In einem originalgetreu sanierten und denkmalgeschützten Bauernhaus von 1755 mit Reetdach, Fachwerk und Lehmputz steht eine ziemlich neue minimalistische Designerküche von Jan Cray Möbel & Küchen, die durch ihren industriellen Charme besticht. Das passt? Ja, das passt, und sogar sehr gut. Denn sowohl das Haus als auch die Kücheneinrichtung sind von zeitloser Funktionalität, die für die Ewigkeit bestimmt ist.
1755 zerstört ein Erdbeben mit darauffolgendem Tsunami die Stadt Lissabon, in Venedig wird Giacomo Casanova in den Bleikammern des Dogenpalasts inhaftiert und in Brandenburg wird dieses Bauernhaus gebaut. 265 Jahre später ist vom Erdbeben in Lissabon nichts mehr zu erahnen, Casanova ist eine Legende und das Haus in Brandenburg steht immer noch. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es Menschen vor dem Verfall retteten. Als die jetzigen Bewohner, eine fünfköpfige Familie aus Süddeutschland, das niederdeutsche Hallenhaus vor rund drei Jahren kauften, hatten es die Vorbesitzer bereits jahrelang denkmalgerecht und ökologisch saniert – mit Lehmwänden, originalgetreuen Verbundfenstern und jeder Menge anderer historischer Baustoffe. Zudem statteten sie es mit moderner Umwelttechnik von der Photovoltaik- bis zur Bio-Kläranlage aus.
Ein Haus inmitten einer geschichtsträchtigen Flusslandschaft
Es war dieses Haus, das die jetzigen Hauseigentümer in die Lenzerwische zog, inmitten des UNESCO-Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe-Brandenburg, das zu DDR-Zeiten Sperrgebiet an der Grenze zu Niedersachsen war. „Wäre dieses Haus woanders gestanden, wären wir woanders hingezogen“, erzählt die Hauseigentümerin und fügt hinzu: „Aber jetzt, da wir Wischer sind und die Leute kennen, sind wir superglücklich hier.“ Den einzigen Raum, den die neuen Besitzer umgestalteten, war die Küche. Dort, wo früher die Bauern mit dem Pferdefuhrwerk die Ernte einbrachten und später eine Diele ins Haus führte, ließen sie eine große Küche einbauen. Für die Umsetzung beauftragten sie den Hamburger Küchenhersteller Jan Cray, der gemeinsam mit Interieur-Designerin Vivian Graé den ehemaligen Durchgangsbereich in einen zentralen Ort des Wohnens verwandelte.
Bauernhof gepaart mit Industriecharme
Die Modulküchen von Jan Cray sind funktional und langlebig dank ihrer extrem strapazierfähigen Oberflächen und Werkstoffen. Metall und natürliche Materialien vereinen sich zu einem bestechend klaren Design im Industrial Style. Der Jungunternehmer und Möbelbauer aus Leidenschaft Jan Cray hat in seiner Hamburger Werkstatt vier verschiedene Module entwickelt, die sich zu immer wieder neuen und anderen Küchen zusammenstellen lassen. Weil die Elemente frei stehen, können sie beim Umzug auch mitgenommen werden. Denn schließlich sollen Jan-Cray-Möbel Erbstücke werden, so der Anspruch des Erfinders.
Für die Küche im Landhaus kamen ein Hochmodul mit Platz für Kühlschrank und zusätzlichem Stauraum, ein Wandmodul mit Wandpaneel-Regalsystem und ein Inselmodul zum Einsatz. In Letzterem steckt ein BORA Kochfeldsystem mit Dunstabzug nach unten, an dem täglich gekocht wird. Die Kochinsel ist so breit, dass an der anderen Seite zum Beispiel Gäste auf Küchenhockern Platz nehmen und neugierige Blicke in die Töpfe und Pfannen werfen können. Wie eine Verlängerung der Kochinsel wirkt der große Esstisch – ebenfalls ein Entwurf von Jan Cray –, an dem sich die Familie zum gemeinsamen Essen zusammenfindet.
Die Werte des jungen Möbelbau-Unternehmens wie Nachhaltigkeit, Handwerk und hochwertiges Design haben von Anfang an sehr gut zu den Hauseigentümern und dem Baudenkmal gepasst. Und auch optisch fügt sich der industrielle Stil der Küche absolut harmonisch ein. Das Ganze wirkt zeitlos, edel, einfach wertig. Die Hausbesitzer sind sich einig: „Die Küche ist das schönste Zimmer im ganzen Haus.“
Küchendesign: Jan Cray Möbel & Küchen, www.jancray.com
BORA Professional 2.0 mit Umluft
Fotos: Benno Cray